I Like Your Skin


instalation
Zoological Garden Warsaw, Warsaw, PL
2015



I like your skin was a light intervention inside the Reptile House of the Zoological Garden in Warsaw. The actual daylights inside the snake terrariums were bathed in a rich red light with the help of foil filters. The small vitrified terrariums, each about 1sqm in size, which are used for the examination of the snakes by zoo visitors, create, illuminated in red, associations with red-light districts, such as we are familiar with from the Netherlands, for example: Women, standing in small window booths, bathed in red light, arranged in a glass case for the eyes of potential customers. The use of red light is supposed to cause the viewer's pupils to dilate and the "object of desire" to be surrounded by warm light, thereby softening the physical contours. However, red has also the longest wavelength of all colors and thus pushes other colors into the background.
Till this day the trade itself stands for human trafficking, slavery and involuntary existence in physical and psychological exploitation, with only a few exceptional examples. Unprotected by the law, threatened by the john, it is almost impossible for most women to save themselves from the clutches of this criminal, patriarchal system. The trade in life is historically based on the idea that a life is traded as the property of the owner. The "owner" is thus empowered to decide the role and existence of another. In the Reptile House of the Warsaw Zoo, the exotic snakes in the terrariums stare at a display case, rather a memorial to the visitor, with exhibits of illegally imported bags, shoes and belts made from the skin of their conspecies.


DE
I like your skin war eine Lichtintervention im Reptilienhaus des Zoologischen Gartens in Warschau. Die eigentlichen Tageslichter innerhalb der Schlangenterrarien wurden mit Hilfe von Folienfiltern in ein sattes Rotlicht getaucht. Die je ca. 1qm kleinen verglasten Terrarien, die der Begutachtung der Schlangen durch Zoobesucher dienen, sollen, rot beleuchtet, die Assoziationen zu Rotlichtvierteln herstellen, wie sie uns beispielsweise aus den Niederlanden bekannt sind: Frauen, stehen in kleinen Schaufensterkabinen, in rotes Licht getaucht, für die Augen der potenziellen Kunden im Glaskasten angerichtet. Der Einsatz von rotem Licht soll bewirken, dass sich die Pupillen des Betrachters weiten und das „Objekt der Begierde“ durch warmes Licht umspielt und dadurch die körperlichen Konturen weichgezeichnet werden. Rot hat von allen Farben aber auch die größte Wellenlänge und verdrängt somit andere Farben in den Hintergrund.
Das Gewerbe an sich steht auch heute mit wenigen Ausnahmebeispielen für den Menschenhandel, Sklaverei und das unfreiwillige Dasein in körperlicher und psychischer Ausbeutung. Vom Gesetz nicht geschützt, vom Freier bedroht, ist es für die meisten Frauen schier unmöglich sich aus den Fängen dieses kriminellen, patriarchalen Systems zu retten. Der Handel mit Leben stützt sich historisch auf dem Gedanken, das ein Leben als das Eigentum des Besitzenden gehandelt wird. Der „Besitzer“ ist also befugt über die Rolle und das Dasein eines anderen zu entscheiden. Im Reptilienhaus des Warschauer Zoos starren die exotischen Schlangen in den Terrarien auf eine Vitrine, vielmehr ein Mahnmal für den Besucher, mit Exponaten von illegal importieren Taschen, Schuhen und Gürteln, die aus der Haut ihrer Artgenossen hergestellt wurden.




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